Wer lebt in Russland froh und frei? von Nikolai A Nekrassow

Wer lebt in Russland froh und frei?
Versepos, Dt/russ
ISBN/EAN: 9783954627172
Sprache: Deutsch
Umfang: 563 S.
Einband: Englische Broschur
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Nekrassows Poem ist ein in Russland zum Klassiker gewordenes ideenreiches Versepos (Mitte 19. Jh.) mit märchenhaften, grotesken Zügen. Sieben Bauern begeben sich darin auf die Reise durch Russland, um herauszufinden, wem von allen Menschen das beste Los beschieden ist. Sie wollen nicht eher nach Hause zurückkehren, bis sie die Antwort gefunden haben. Kurzweilige, witzige Verse, die sich vielfach reimen, gespickt mit groben, unverstellten Charakteren und teils derben Scherzen machen den Charme des Werkes aus. Märchenhaftes bringt die Handlung in Gang - ein sprechender Vogel, der Wünsche erfüllt, und eine Art Tischleindeckdich. Schon damals gingen die Meinungen über Nekrassows Werk weit auseinander. Während die einen ihn sogar über Puschkin und Lermontow stellten, kritisierten und verrissen ihn andere wegen angeblicher stilistischer Schwächen. Doch wer ihn liest, wird spüren, mit welcher Liebe und sprachlichen Kraft Nekrassow das Leben seines Landes und seines Volkes besang.
NIKOLAI ALEXEJEWITSCH NEKRASSOW (1821-1877), russischer Dichter und Publizist. Als Sohn eines kleinen Gutsbesitzers unter Bauerkindern aufgewachsen, lernte er das schwere Los der einfachen Menschen aus der Nähe kennen. Als Dichter und Herausgeber der Literaturzeitschrift »Sowremennik« stellte er sich unbeirrbar auf ihre Seite, auch nach der Abschaffung der Leibeigenschaft 1861.
Es war einmal, ich weiß nicht wann, es war einmal in einem Land, da trafen sieben Bäuerlein an einem Postweg sich: auf Zeit Frondienstverpflichtete, vom Hungertuchgouvernement, dem Landkreis Niederklagenburg, dem Amtsbezirke Sorgenfeld, aus Dörfern mancherlei: aus Kummerow und Leidenstedt, aus Nothweiler, Kleinelendsdorf, Brandstade und aus Flickenhof, und aus Großlöcheritz. Sie trafen sich und stritten gleich: Wer lebt in Russland froh und reich, wer hat das beste Los? Der Gutsbesitzer, sprach Román. Nein, der Beamte, sprach Demjan. Der Pope, sprach Luká. Die Brüder Gúbin meinten dann (Iwan und Mitrodor), der Kaufmann seis, der fette Wanst. Pachom, der Alte, angespannt, den Blick der Erde zugewandt, raunt: der Bojar, der Würdenmann, Minister unsrer Majestät. Prow sagte glatt: der Zar