Neo Rauch. Abwägung (the balancing act) von Ingrid Mössinger

Vorwort von Ingrid Mössinger, Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz Rathäuser gehören nicht nur seit der Antike zu den zentralen Gebäuden der Stadtgemeinden, vielmehr sind sie vom 12. Jahrhundert an selbstbewusster Ausdruck für ein aufstrebendes Bürgertum. Entsprechend wurde Wert auf ihre prächtige Ausgestaltung gelegt. Bereits 1911 hatte die Chemnitzer Unternehmerfamilie Vogel das Gemälde Arbeit= Wohlstand= Schönheit von Max Klinger für den Stadtverordnetensaal des Neuen Rathauses gestiftet. Die im prächtig ausgestalteten Ratssaal für ein Bild vorgesehene Fläche blieb jedoch jahrelang leer. Für die Anregung, ein passendes Gemälde dafür zu finden, bin ich Oberbürgermeister a.D. Dr. Peter Seifert sehr dankbar. Seinem damaligen Pressesprecher Andreas Bachmann verdanke ich wichtige Informationen dazu. Ein an lässlich der 100-Jahrfeier des Neuen Rathauses aufgenommener Kontakt zwischen den Kunstsammlungen Chemnitz und Neo Rauch führte zu dem schönen Ergebnis, dass der weltweit angesehene Maler sich bereit erklärte, eigens ein Bild für den Ratssaal des Neuen Rathauses in Chemnitz zu schaffen. Die Finanzierung ist auch nach hundert Jahren wiederum großzügigen und weitschauenden Stiftungen und Chemnitzer Unternehmern zu verdanken. Das Gemälde wird zum Schutz und zur Betreuung in den Kunstsammlungen Chemnitz inventarisiert. Damit erhält das zentrale Gebäude der Stadt Chemnitz, als Dauerleihgabe der Kunstsammlungen Chemnitz, einen künstlerischen Schmuck von höchstem Wert.