Ein christliches Europa von Joseph H Weiler

Ein christliches Europa
Erkundungsgänge, transformationen
ISBN/EAN: 9783702504939
Sprache: Deutsch
Umfang: 168 S.
Einband: kartoniertes Buch
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"Ein christliches Europa" - der Titel provoziert. Versagt sich der europäische Konvent in seinem Verfassungsentwurf bislang nicht mit guten, laizistischen Argumenten den Bezug auf Gott und das Christentum? Der Verweis auf das Erbe der humanistischen Aufklärung soll verbürgen, dass sich Gläubige wie Ungläubige, Christen wie Nichtchristen respektiert fühlen. Der Europarechtler Joseph H. H. Weiler, als amerikanischer Jude doppelt mit dem Blick von außen begabt, diagnostiziert bei den Europäern hinter der verfassungsrechtlichen Argumentation eine "Christophobie", eine Verleugnung ihrer mehrheitlich christlichen Geschichte. Dagegen sieht er gerade in der Rückbesinnung auf diese spirituelle Haupttradition die Chance, dass die Idee der europäischen Integration nicht im "verzerrenden Effekt der gemeinschaftlichen Governance, der Entpersönlichung des Marktes, der Kommerzialisierung der Werte" verkommt. (ErnstWolfgang Böckenförde im Vorwort) Wie kann aus Europa eine ethische Gemeinschaft werden? Joseph H. H. Weilers Vorschlag: Nicht durch Verdrängung des christlichen Erbes sondern durch seine bewusste Transformation in unsere Zeit.
Joseph H. H. Weiler geboren 1951 in Johannesburg, ist Professor für Internationales Recht und Europarecht an der New York University Law School und am Europakolleg in Brügge. Er leitet das Jean Monnet Center for International and Regional Economic Law and Justice. Seine Fachveröffentlichungen gelten vor allem dem Europarecht, dem Völkerrecht und dem Recht der WTO. Eine seiner jüngeren Publikationen "The Constitution of Europe: Do the New Clothes Have an Emperor" (Cambridge 1999) wurde bereits in acht Sprachen übersetzt. Dem deutschen Publikum ist er außerdem durch seinen Roman "Der Fall Steinmann" (Piper 2000) bekannt.