Gesänge von Licht und Leben von Gregor Baumhof

Gesänge von Licht und Leben
Mit dem Gregorianischen Choral Tod und Auferstehung meditieren - Ein Übungsbuch mit CD
ISBN/EAN: 9783466368341
Sprache: Deutsch
Umfang: 176 S., mit zahlr., z. T. farbigen Abbildungen und
Einband: gebundenes Buch
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Wenn Gebet Gesang wird: Der Reichtum des Gregorianischen Chorals Die tiefe Schönheit des Gregorianischen Chorals bringt uns der Benediktinermönch Gregor Baumhof näher. Nach dem erfolgreichen Band "Gesänge der Stille" zu Advent und Weihnachten stellt er diesmal die Gesänge der Fasten- und Osterzeit vor und erschließt sie für unser Leben heute. Alle Gesänge wurden eigens für die beigefügte CD aufgenommen. Dem Geheimnis der Gregorianik nachgehen
Frater Gregor Baumhof, geboren 1948, hat Mathematik und Musik studiert. Seit vielen Jahren beschäftigt sich der Benediktinermönch der Abtei Niederaltaich intensiv mit dem Gregorianischen Choral. Er ist Lehrbeauftragter für Gregorianik an der Musikhochschule in München (früher am Richard-Strauß-Konservatorium in München) und gibt zahlreiche Kurse im In- und Ausland. Gründer des Hauses für Gregorianik in München, wo Kurse, Fortbildungen und meditative Einführungen in den Choral angeboten werden.
Wann immer Sie diese Zeilen lesen: Es gibt im Verlauf des Jahres eine Zeit, in der die ausgeruhten Formen des Winters in Bewegung geraten, in der die W?e endlich!) den W?rgegriff des Frostes (manchmal nur sehr z?gerlich) l?st und in der wir von einer ungeheuren F?lle von Einzelheiten ?berw?igt werden. Wenn wir nur unsere Sinne aufmachen, wenn wir hinausgehen aus der warmen Stube, wo wollen wir anfangen wahrzunehmen? Bei den Blumen, deren Leben uns mit gro?m Trost tr?sten kann, bei den B?en, die mit einem unvergleichlich zarten Gr?n zeigen, wie lebendig sie sind, oder bei dem Gesang der zur?ckgekehrten Singv?gel, bei dem frischen Duft, der die Luft erf?llt? Gerade im Fr?hling gibt es gro? Chancen, das Wunder des Lebens neu zu erfahren und nach dem nachdenklichen Winter wieder den Kontakt zu dieser anderen Erkenntnisquelle zu finden, die da hei?: Staunen! Was sich ereignet und was wir von au?n wahrzunehmen in der Lage sind, ist aufs innigste mit dem verbunden, was wir in uns tragen und was wir im Gegenzug der Au?nwelt entgegenhalten k?nnen: Echte Begegnung ist wie Frage und Antwort, eines gibt noch kein Gespr?. Wenn wir also nichts der Natur oder dem Fr?hling Entsprechendes in uns tragen, so bleibt die Erfahrung mit ihr und mit ihm stumm und blind. Der Introitus ?Invocabit? und der Introitus ?Oculi? werden davon noch sprechen, besser gesagt: singen. Aber warum rede ich davon? Weil diese innere Aktivit? die zur Natur-Fr?hlingsbeziehung geh?rt, auch ein Bild und ein Gleichnis ist f?r jene innere Aktivit? mit der wir feiern. Wir k?nnen Festfeiern nicht erleben in distanziertem Bewusstsein von autonomer Selbstbestimmtheit und ohne uns auf den Vollzug des Ritus in der Liturgie in eigener Weise einzustellen. Wir m?ssen uns auf Den einlassen, der in unserem Inneren, in der Mitte unseres Wesens, in unserem ?Herzen? aktiv ist und auch im Au?n Gestalt annehmen, der in uns Mensch werden m?chte. Der uns mit seiner Lebens- und Lichtf?lle durchdringen will, uns aus der ?Ich-Starre? in lebensvolle Bewegung bringen will, und dies nicht nur einen Sommer lang, sondern in jedem Jetzt der Gegenwart und ein ganzes ewiges Leben lang. So kann uns zu Beginn dieses Buches der gew?te Ausgangspunkt ?Fr?hling? Anlass sein, das wirkliche Leben zu bedenken, das Leben, das sich einer Wirklichkeit verdankt, die nicht von dieser Erde ist, auf ihr aber in der Sch?nheit der Dinge immer aufleuchtet. Die Ges?e des Gregorianischen Chorals, die in diesem Buch ?bend betrachtet werden, sind von Menschen geschaffen, die sich ein Leben lang in dieser Kontaktpflege zum wahren Leben und zum Urgrund dieses Lebens ge?bt haben. Diese Ges?e, deren Melodien als erklingender Text, als Wortklang gedeutet werden k?nnen, haben in diesem inneren Erleben und weniger im distanzierten ??erlegen? ihren Ausgangspunkt. Sie sind deshalb ganz besonders geeignet, uns zu helfen, den Zugang zu dieser Beziehung neu zu finden, wo wir ihn verloren haben, und diese Beziehungen neu zu vertiefen und zu kr?igen, wo wir meinen, sie gepflegt zu haben. Diese Ges?e m?gen als helfende Begleiter dienen, dass auch wir wieder den Weg vom sinnlich Wahrnehmbaren zur inneren Wahrnehmung der Wirklichkeit vollziehen k?nnen. Alle Zeichen und Symbole, die uns im Verlaufe des Buches begegnen werden, wollen zeigen, dass die neue Sch?pfung, die mit der Auferstehung beginnt, die erste Sch?pfung nicht herabsetzt, sondern verwandelt. Die Zeichen und Symbole sprechen die Sinne an. Die Wirklichkeit aber, auf die sie hinzeigen wie der Finger des Johannes auf den Gekreuzigten auf Meister Gr?newalds Isenheimer Altar, ist nur dem Glauben zug?lich, dessen Augen auch das Unsichtbare sehen, dessen Ohren auch das Unerh?rte h?ren. Was k?nnte besser dazu anleiten, diese ?Osteraugen? und diese ?Osterohren? zu entwickeln und zu ?ben, als die Ges?e des Gregorianischen Chorals, die ihren Lebensatem aus der Herzensbeziehung zum Urgrund der Wirklichkeit sch?pfen? Wir w?en f?r dieses Buch die Ges?e des Gregorianischen Chorals, weil sie