Die Böse Mutter von Catherine Herriger

Die Böse Mutter
Warum viele Frauen dick werden und bleiben - Die Ursachen weiblicher Esssucht
ISBN/EAN: 9783466308538
Sprache: Deutsch
Umfang: 221 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Wie falsch verstandene mütterliche Liebe zu Ess-Sucht führen kann Frauen mit massivem Übergewicht leiden nicht nur unter ihren Pfunden, und den Reaktionen ihrer Umwelt, sondern auch unter mangelndem Selbstvertrauen und sexuellen Schwierigkeiten. Eine ganz spezifische und fatale Mutter-Tochter-Bindung - so die erfahrene Psychotherapeutin Catherine Herriger - bildet meistens die Ursache für das Entstehen der Ess-Sucht. Endlich ein Buch, das diese verheerenden Zusammenhänge aufschlüsselt! Mit zahlreichen Fallbeispielen und einem praxiserprobten Selbsthilfeprogramm.
Catherine Herriger ist Diplompsychologin, Coach und Kommunikationsfachfrau. Sie ist Autorin zahlreicher Sachbücher, darunter die Bestseller Bis der Tod euch endlich scheidet und Die Böse Mutter. Catherine Herriger ist verheiratet, Mutter zweier Söhne und lebt in Bern, wo sie auch in eigener Praxis tätig ist.
Als mich Catherine Herriger fragte, ob ich nicht eine Einleitung f?r die Neuauflage ihres Buchs ?ber weibliche Esssucht schreiben m?chte, war ich zun?st skeptisch bis abwehrend. Ich bin ein Mann und kenne Binge-Eating-Disorder lediglich aus einer knapp vierj?igen, gescheiterten Beziehung mit Dora, einer esss?chtigen Frau. "Gerade deswegen" ?berzeugte mich die Autorin schlie?ich. "Sie haben eine Erlebnisdistanz, die einen zus?lich erl?ernden Aspekt in diese schwierige Thematik einbringen k?nnte", sagte sie. Fast h?e ich selbst ein Buch geschrieben, so viele Notizen begann ich mir f?r eine eigentlich nur kurz gedachte Einleitung zu machen. Ich telefonierte einige Male mit Dora und tauschte E-Mails mit ihr aus, um mich zu erkundigen: "Wie genau war das eigentlich damals?" Viele vergessen geglaubte Erinnerungen tauchten wieder auf, darunter auch etliche sch?ne. Schlie?ich wurde die Arbeit an dieser Einleitung so etwas wie eine letzte Aufarbeitung einer f?r mich extrem schwierigen Lebensphase. Kennengelernt hatten Dora und ich uns auf einer Tagung ihrer Firma, beim Mittagessen. Sie sa?oben am Tisch und fiel mir mit ihrer Fr?hlichkeit und ihrem extravaganten Kleiderstil auf. Sie hatte deutlich Rubensche Formen und alles an ihr war beim Reden in Bewegung. Sie schien mir vor Leben und Farben nur so zu strotzen. Lebhaft plauderte sie auf einen Tischnachbarn ein und hatte dazwischen ein lautes und ansteckendes Lachen. W?end des ganzen Essens paffte sie ununterbrochen Zigarillos. Ich fand sie ungeheuer sexy. Als ihr Nachbar aufstand, setzte ich mich auf den freien Platz. Da ich Gastreferent war, wusste sie nat?rlich, wer ich war, und wir begannen, ?ber unser gemeinsames Arbeitsgebiet zu fachsimpeln. Sie gefiel mir immer besser und ich ihr offensichtlich auch. Am selben Abend noch, am Ende der Tagung, verabredeten wir uns f?rs kommende Wochenende. Dann ging das Ganze sehr schnell und wir wurden ein Paar. Ich hatte die gr??re Wohnung und ganz selbstverst?lich zog Dora bei mir ein, nach nicht mal zwei Monaten Bekanntschaft. Wir mussten allerdings gewisse Kompromisse schlie?n, denn ich bin Nichtraucher. Auch die Tatsache, dass sie sich st?ig um ihr Gewicht sorgte, war kein Problem. Ich gew?hnte mich daran, dass sie immer gerade eine neue Di?aus einer Frauenzeitschrift oder einem Fernsehprogramm ausprobieren musste, um sie fr?her oder sp?r resigniert abzubrechen. Ich fand es sogar am?sant. Die Probleme begannen ganz woanders. Als langj?iges Mitglied einer Faschingsgesellschaft hatte ich schon immer recht viele Kollegen und Kolleginnen, die es gewohnt waren, bei mir ein und aus zu gehen, ob wir nun probten oder nicht. Ich bin schon immer ein recht geselliger Mensch gewesen - aber das schien Dora zu st?ren. Sie fand meine Freunde laut und besitzergreifend und behauptete, ich w?rde von ihnen ausgen?tzt, ich sei ja der Gratis-Vorratsschrank f?r alle. Wenn wir aber bei ihnen eingeladen waren, wollte sie meistens nicht mitkommen und fand tausend Gr?nde daf?r. Auch behauptete sie, sie sei nicht beliebt in meinen Kreisen, man w?rde sie ablehnen - die Singlefrauen sowieso. Die seien eifers?chtig auf sie und h?en eigentlich ein Auge auf mich geworfen. All meine gegenteiligen m?ndlichen Versicherungen n?tzten da nichts. Also lie?ich Dora meine SMS und meine privaten E-Mails lesen, in der Meinung, dass sie sich vergewissern und so endlich Vertrauen fassen k?nnte. Meine Eltern mochte sie auch nicht sehr, doch das beruhte auf Gegenseitigkeit. Meine Mutter fand Dora nun mal "bem?ht" und "aufgesetzt", meinem Vater war sie zu laut. Er mag Frauen nicht, die rauchen und gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Aber das kratzte mich nicht gro? ich dachte, mit dem Einander-besser-Kennen w?rde sich dies schon geben. Am Anfang unserer Beziehung war Dora noch eine feurige Liebhaberin. Mit der Zeit aber k?hlte unsere Intimit?ab, denn h?ig war Dora nicht in der Lage, mit mir zu schlafen, weil sie wegen mir traurig oder sonst wie verstimmt war. Wir f?hr