Weder Maas noch Memel von Wolf J Siedler

Weder Maas noch Memel
Ansichten vom beschädigten Deutschland
ISBN/EAN: 9783442728275
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Einband: kartoniertes Buch
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Zwei so unterschiedliche Blätter wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Die Zeit" haben Wolf Jobst Siedler einen "linken Tory" genannt, und vermutlich trifft das Ausgangspunkt und Richtung seines Denkens ziemlich genau. Das Zukünftige wollend, der Gegenwart kritisch gegenüberstehend, dem Gewesenen mit skeptischer Anhänglichkeit zugetan, zählt er zu jenen Autoren, deren Standort zwischen den Fronten liegt. Das mag daran liegen, dass ihm der Abschied stets deutlich gewesen ist, den es von Vertrautem zu nehmen gilt - vom eigenen Land in der Gestalt des Reiches zwischen Maas und Memel, von den Provinzen, die im Osten versunken sind, von den Städten und Landschaften, die dem Glück der Gegenwart geopfert wurden. So hält sich Siedler an dem Bleibenden fest, Bäumen, Häusern, Vergangenheiten. Der Essay zur Verteidigung des Baumes zum Beispiel wurde in einer Zeit geschrieben, als es Grüne und Ökologen noch nicht gab. Zeitlosigkeit jenseits aller Tagesaktualität zeichnet die in diesem Band geeinten Texte des großen Publizisten Wolf Jobst Siedler aus.
Wolf Jobst Siedler, 1926 in Berlin geboren, wurde in den fünfziger Jahren einer der bedeutendsten Publizisten und Verleger Deutschlands. Er leitete fast zwanzig Jahre die Verlage Ullstein und Propyläen und von 1980 bis 1998 den von ihm gegründeten Siedler Verlag. Siedler ist durch zahlreiche Essays und Bücher als Kritiker und Kommentator der politischen Zustände Deutschlands hervorgetreten. Sein Werk wurde mit einer Vielzahl von Preisen, unter anderem dem Großen Schinkel-Preis, dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und dem Nationalpreis ausgezeichnet. Im Herbst 2004 erschien der zweite Band seiner Erinnerungen "Wir waren noch einmal davongekommen".