Satisfaction von Gregory Berns

Satisfaction
ISBN/EAN: 9783593379104
Sprache: Deutsch
Umfang: 332 S.
Einband: gebundenes Buch
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Gregory Berns ist in jahrelanger Forschungsarbeit einer Gehirnregion auf die Spur gekommen, in der der Schlüssel für das Erleben von Glücksmomenten liegt. Sie wird aktiviert, wenn wir Neues erfahren oder bestehende Grenzen überschreiten, ganz gleich, ob dies beim Sushi-Essen, Marathonlaufen oder im SM-Studio geschieht. Folgen Sie dem Wissenschaftler auf eine faszinierende Reise, bei der er keine Selbstversuche scheut, um das Phänomen ''Satisfaction '' zu ergründen.
Gregory S. Berns ist Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung an der Emory University in Atlanta. Seine Aufsehen erregende Forschung wurde unter anderem in Forbes, Nature, Money, New Scientist, Psychology Today, Self, Reader''s Digest, The International Herald Tribune, CNN, NPR und der BBC dargestellt. Er lebt in Atlanta, Georgia, mit seiner Frau Kathleen und seinen beiden Kindern.
Vorwort Was wollen wir Menschen am meisten? Vergessen wir die üblichen Antworten wie Sex, Geld und Status. Gibt es nicht noch etwas viel Einfacheres, einen Trieb, der Lust, Leid und Glück weit den Schatten stellt? Etwas, das uns ein befriedigendes Leben ermöglichen würde, wenn wir nur genauer wüssten, was es ist? Tief verborgen unter den Windungen unseres Gehirns liegt eine Region, die großen Einfluss darauf hat, wie wir handeln und wie gut wir uns damit fühlen. Nach einem Jahrzehnt der Forschung habe ich herausgefunden, dass diese Hirngegend vermutlich der Schlüssel zu unserer Befriedigung ist. Und diese Region lebt von Herausforderungen und von neuen Erfahrungen. Auf den ersten Blick mag uns das vielleicht erstaunen: Sollten wir Herausforderungen und Veränderungen nicht lieber aus dem Weg gehen? Doch genau diese beiden Zutaten gehören untrennbar zu jedem befriedigenden Erlebnis. Der Beleg dafür findet sich in unserem Gehirn, und den Nachweis erbringen neueste Messtechnologien wie die Magnetresonanztomografie (MRT), von der wir lernen können, wie Befriedigung im Gehirn zustande kommt. Wir alle wissen, dass eine befriedigende Erfahrung immer mit einem gewissen Maß an Anstrengung verbunden ist. Denken Sie nur einmal daran, wie Sie sich nach einer Stunde Fernsehen fühlen, wozu Sie nicht mehr tun müssen, als ein Knöpfchen auf der Fernbedienung zu drücken, und vergleichen Sie es damit, wie Sie sich nach einer Stunde Sport fühlen. Oder nehmen Sie Ihre Lieblingsbeschäftigungen: Die sind möglicherweise kompliziert und erfordern Geschick, Ausdauer und Energie, doch sie vermitteln Ihnen ein Gefühl großer Genugtuung. Das sind noch relativ triviale Beispiele, verglichen mit den Schwierigkeiten, mit denen wir uns im Alltag oder am Arbeitsplatz auseinandersetzen müssen. In meinem Labor habe ich im Laufe der Jahre zahlreiche Doktoranden betreut und konnte dabei feststellen, wie jeder von ihnen mit den beachtlichen Anforderungen einer Doktorarbeit umgeht. Das Promotionsstudium ist ein langwieriger Prozess ohne einen vorgegebenen Weg. Einige der Kandidaten wachsen an ihrer Aufgabe, andere scheitern. Ich konnte beobachten, dass sich diejenigen, die die Hürden überwinden, tiefgreifend und dauerhaft verändern. Die Befriedigung, die diese Doktoranden empfinden, hat jedoch weniger mit dem Titel zu tun, den sie sich erworben haben. Vielmehr entfachen sie auf dem Weg dorthin ein inneres Feuer und ein Bedürfnis, immer neue Herausforderungen zu überwinden. Dieses Feuer entzündet sich in den Köpfen, oder genauer gesagt im Gehirn. Das bringt mich zum zweiten wichtigen Punkt: Befriedigung erfahren wir im Gehirn. Wenn wir verstehen, wo und wie genau dieses Gefühl entsteht, dann ist es uns vielleicht auch möglich, etwas darüber zu erfahren, wie wir an dieses Gefühl herankommen können, und dieses Wissen wiederum könnte uns dabei helfen, ein insgesamt befriedigenderes Leben zu führen. Nicht jeder wird mir sofort zustimmen wollen, dass das Gefühl der Befriedigung in erster Linie etwas mit dem Gehirn zu tun hat. Doch die Empfindung, die ich meine - das Gefühl der Erfüllung und Genugtuung, das sich einstellt, wenn wir eine schwierige Herausforderung gemeistert haben -, ist genauso real wie jedes andere Gefühl, sei es Glück, Trauer oder Ärger. Es gibt inzwischen zahlreiche Belege dafür, dass diese Empfindungen ihren Ursprung in unseren 'grauen Zellen' haben. Mit neuen Daten aus der Neurobiologie können wir mehr über die physiologischen Hintergründe der Befriedigung herausfinden und lernen, wie wir selbst mehr davon erreichen. Anders als andere Gefühle wird uns Befriedigung nicht einfach geschenkt. Wir müssen etwas dafür tun, und dazu brauchen wir zunächst die nötige Motivation. Bis vor kurzem haben die meisten Wissenschaftler angenommen, dass wir vor allem durch das Lustprinzip motiviert werden. Der Begriff 'Lustprinzip' stammt von Sigmund Freud, doch der Gedanke, dass das Leben in erster Linie darin besteht, ...
Inhalt Vorwort 9 1.Der König im Gehirn 17 2.Alles für das liebe Geld 36 3.Rätselhafte Befriedigungen 69 4.Wenn es am besten schmeckt 95 5.Im elektrischen Tempel der Lüste 127 6.Der Schmerz tut so gut 151 7.Laufen wie auf Drogen 181 8.Eine spirituelle Reise 214 9.Sex, Liebe und Befriedigung 253 Nachwort 292 Dank 295 Anmerkungen 298 Register 327
Dem Neuen auf der Spur