Der Glaubenswahn von Heinz-Werner Kubitza

Der Glaubenswahn
Von den Anfängen des religiösen Extremismus im Alten Testament
ISBN/EAN: 9783828838499
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Einband: gebundenes Buch
€ 16,00
(inklusive MwSt.)
Lieferbar innerhalb 24 Stunden
In den Warenkorb
Auf Wunschliste
Der Gott des Alten Testaments ist ein Problem. Denn der biblische Jahwe ist nicht der friedliebend barmherzige Vater, als den ihn die Kirchen gerne verkünden. Stattdessen tritt er - für Gläubige irritierend - immer wieder als Kriegsgott auf, als gnadenloser Rachegott und übler Ausländerfeind, ja sogar als Massenmörder oder sexueller Gewalttäter. Ein Gott mit fast schon faschistoiden Zügen. Bei seinen Expeditionen in die Untiefen des Alten Testaments und die moderne Forschungslage liefert Heinz-Werner Kubitza Antworten auf die Frage, wer diesen Gott so grausam gemacht hat. Und macht plausibel, dass die von den Kirchen wie Helden verehrten Propheten als die ersten historisch greifbaren Vertreter eines religiösen Extremismus gelten müssen. Kubitza zeigt: Kirchen und Gläubige blenden mit den dunklen Seiten ihres Gottes im Alten Testament auch die Anfänge des religiösen Extremismus aus.
Dr. theol. Heinz-Werner Kubitza ist Inhaber des Tectum Wissenschaftsverlags in Marburg. Er ist u.a. Autor des Buches "Der Jesuswahn. Wie sich die Christen ihren Gott erschufen. Die Entzauberung einer Weltreligion durch die wissenschaftliche Forschung." Kubitza ist Mitglied im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung, die sich für Aufklärung und eine humanistische Ethik einsetzt.
[aus dem 'Vorwort':] Die brutalsten und gewalttätigsten Stellen des Alten Testaments stammen eindeutig von denjenigen, die als erste die reine Jahweverehrung propagierten. Schon bei seiner Geburt zeigt sich der Eingottglaube gewaltsam, selbstherrlich und intolerant. Und dies sind eben keine Geburtsfehler, sondern sein natürliches Erscheinungsbild. Indem die Jahwe-allein-Fanatiker in der göttlichen Fähigkeit zur Vernichtung geradezu eine Haupteigenschaft ihres Gottes sehen, sprechen sie ihren Gott auch von allen moralischen Grenzen frei. Ihr Gott wird zu einem Massenmörder mit geradezu faschistoiden Zügen. Er hat sichtliche Freude an der Vernichtung, und er tötet Menschen in übergroßer Zahl. Beim Massaker in Ex 32 werden 3.000 Brüder, Freunde und Verwandte der Leviten auf göttlichen Befehl hin umgebracht. 14.700 Menschen sterben in Num 17 an einer Plage, die Jahwe geschickt hat, 24.000 in Num 25 wegen Abweichens vom rechten Jahwe-Glauben. 65.000 Menschen sterben beim Krieg gegen die Benjaminiten (Ri 20). Im Richterbuch stirbt eine ungenannte Zahl durch den von Jahwe angeordneten Vernichtungsbann. 70.000 Menschen lässt Jahwe sterben, weil sein König David eine Volkszählung durchgeführt hat (zu der Jahwe selbst aufgerufen hat; 2 Sam 24). 127.000 Menschen sterben beim Krieg König Achabs gegen die Aramäer von Damaskus (1 Kön 20), und Jahwe klagt bitter darüber, dass nicht noch mehr umgebracht worden sind. Beim Heiligen Krieg Jahwes gegen die Midianiter werden hochgerechnet allein 200.000 Kinder auf Jahwes Befehl hin umgebracht (Num 31). 500.000 Menschen sterben bei einem Krieg des Nordreichs gegen das Südreich (2 Chr 13, alles Israeliten!) Man muss fragen: Befinden wir uns hier nicht eindeutig in Kategorien, wo die Ausdrücke faschistoid und Völkermord ihre Berechtigung haben? Der Gott Jahwe, den die Christen später als liebenden Vater eines zur Feindesliebe aufrufenden göttlichen Sohnes verstehen und dogmatisieren, bewegt sich hier in Zusammenhängen, die jegliches moralische Maß und jede Menschlichkeit vermissen lassen.